Oh wie schön, dass jemand an uns denkt. Filmische Referenzen in der Serie The Simpsons
 

 
Dennis Basaldella

Betreuung: Dr. Jan Distelmeyer, Dr. Jörg Sternagel
Bachelorarbeit

Die Fernsehserie The Simpsons bietet wie keine andere Serie einen reichhaltigen Pool an Verweisen und Zitaten aus Politik, Kultur, Gesellschaft, Populärkultur und Film. Die vorliegende Arbeit widmet sich der spezifischen Frage "Wie funktioniert das Zitieren von Filmen in der Serie The Simpsons?".
Basis hierfür sind das Zitat im postklassischen Kino ab 1975, das das Zitat als stilistisches Mittel nutzt, sowie der von Richard Dyer verwendete Begriff des Pastiche, der Imitation. Die Untersuchung der Beispiele und deren Kontexte ergibt, dass die Serie das Zitat in Form einer Reinszenierung nutzt, wobei die Serie den Inhalt des imitierten Films in den Alltag seiner Figuren integriert. Der Akt der Reinszenierung, das Zitat selbst, erweist sich hierbei als neutrale Darstellungsmethode und Angebot zum Gegenlesen. Die Parodie, mit der die Serie oft in Verbindung gebracht wird, stellt sich hingegen als mögliches Ziel bzw. für den Zuschauer als mögliche Interpretation der Reinszenierung dar.
 
   
SOLO. Riki von Falken - ein filmisches Portrait
 

 
Xenia Brauer und Paula Eickmann

Betreuung: Prof. Anne Quirynen, Prof. Winfried Gerling
Bachelorarbeit

  • FHP-Preis 2010 für die beste Abschlussarbeit des Jahres im Studiengang EMW

    SOLO …ist ein Film über den Tanz des Lebens.
    Riki von Falkens Weg ist in der Berliner Tanzszene einzigartig. In den 80er Jahren tanzt sie in der Company der Tanzfabrik und seit den 90ern tritt sie als Solistin auf. Zehn Stücke entstehen in der Zeit von 1990 bis heute. Niemand sonst hat sich in der freien Szene einen so langen Atem bewahrt.
    Der Dokumentarfilm „SOLO“ portraitiert die 1954 geborene Tänzerin und Choreografin Riki von Falken. Er zeigt Ausschnitte aus ihren wichtigsten Soloarbeiten, thematisiert die Problematik, sich als freischaffende Künstlerin auch in fortschreitendem Alter die Existenz zu sichern und versucht dem Zuschauer einen Einblick in ihr Leben und ihre Person zu geben.
  •  
       
    Eine vergleichende Analyse der Frauendarstellung in den Musicalfilmen Grease (1978) und High School Musical (2006)
     
     
    Maike Diechmann

    Betreuung: Prof. Dr. Jan Distelmeyer, Dr. Christine Hanke
    Bachelorarbeit

    Die Bachelorarbeit untersucht die Darstellungsweisen der weiblichen Figuren aus den Musicalfilmen Grease von 1978 und High School Musical von 2006. Anhand der äußeren Erscheinung, des Verhaltens und der Aktion innerhalb der Handlung werden die Akteure auf eine stereotype Inszenierung überprüft, um sie anschließend schon bekannten Bildern zuzuordnen. Dabei soll als Ergebnis herausgestellt werden, ob in beiden Filmen Stereotype Verwendung finden und ob sie anhand der beiden Beispiele Veränderungen in ihrer Nutzung erfahren.
    In beiden Filmen lassen sich schon bekannte Muster bei der Inszenierung der weiblichen Figuren erkennen. Jedoch sind in ihrer Verwendung keine bedeutenden Unterschiede festzustellen, obwohl die jeweilige stereotype Darstellung eine unterschiedliche Wirkung auf die Hauptaussage des Filmes hat. So spiegelt sich der Wunsch nach Emanzipation der Jugend in Grease, wie auch das Streben nach individueller Selbstverwirklichung in High School Musical einerseits in den Stereotypen und andererseits in den Sehnsüchten der verschieden Jugendgenerationen wider.
     
       
    Gesichtsbuch. Ein experimenteller Verortungsversuch eines sozialen Netzwerks
     

     
    Thea Dymke

    Betreuung: Prof. Winfried Gerling, Jan-Henrik Möller
    Bachelorarbeit

    Die Arbeit „Gesichtsbuch. Ein experimenteller Verortungsversuch eines sozialen Netzwerks“ fragt nach dem Verhältnis von virtueller und physischer Realität und begibt sich sowohl experimentell, als auch diskursiv auf die Suche nach Orientierung.
    Den experimentellen Teil der Arbeit bildet das ästhetische Experiment „Gesichtsbuch... analog vernetzt.“. Im Frühjahr 2010 übertrug Gesichtsbuch das derzeit größte soziale Onlinenetzwerk Facebook für zehn Tage vom Internet in den physikalischen Raum: Rund 50 Profilfenster wurden vom 25.05. bis 03.06.2010 an im Neuköllner Werkstadt Kulturverein Berlin e.V. installiert. Bestückt mit Pinnwand, Postfach und Profilfoto erhielten Teilnehmer die Möglichkeit, den persönlichen Status kund zu tun, über die Zentrale Nachrichten zu versenden und Freundschaften zu knüpfen. Kurzum: in den analogen Austausch zu treten.
     
       
    Unbestimmtheitssignaturen der Videoüberwachung
     

     
    Sophie Ehrmanntraut

    Betreuung: Prof. Dr. Dieter Mersch, Prof. Winfried Gerling
    Masterarbeit

    Ausgehend von dem von Michel Foucault mit Überwachen und Strafen begründeten Überwachungsdiskurs zeichnet die vorliegende Arbeit am Beispiel der Videoüberwachung den Übergang der Disziplinar- in die Kontrollgesellschaften nach. Im Zentrum der Arbeit stehen die Medialität und die Mediatisierung gesellschaftlicher Dispositive.
    Am Beispiel des Gefängnisdispositivs zeigt Foucault auf, wie das Panopticon von der besonderen architektonischen Form, als die es Ende des 18. Jahrhunderts entworfen worden ist, zum Modell eines gesellschaftlichen Regimes, dem Panoptismus, wird. Für Foucault repräsentiert das Panopticon die sichtbare Gestalt einer Methode der "analytischen Machtverteilung", die das zu disziplinierende Individuum verinnerlicht und die Macht zu einem unsichtbaren sowie unbestimmten Kontrollmechanismus macht.
    In Analogie zur Mediatisierung des Gefängnisdispositivs wird in der Arbeit die Digitalisierung von Überwachungstechniken als Zeichen gesellschaftlichen Wandels in den Blick genommen, an dessen Anfang das Dispositiv Videoüberwachung steht. Digitale Überwachungstechnologien sind im Allgemeinen computergesteuert und kommen ohne den physischen Blick aus. Am Übergang von analoger zu digitaler Videoüberwachung zeigt sich, dass Videoüberwachung als digitales Verfahren vollständig automatisiert werden kann, doch hält sie noch immer am Primat des Optischen fest, in dem Sichtbarkeit und Evidenz zusammenfallen.
     
       
    Die Zielphotographie in der Leichtathletik – Eine Medienkulturgeschichte
     

     
    Kathleen Friedrich

    Betreuung: Prof. Dr. Heiko Christians, Susanne Müller
    Bachelorarbeit

    Der Hauptgegenstand der vorliegenden Arbeit ist die Zielphotographie, insbesondere die Zielphotographie in der Leichtathletik. Sie zeichnet die technische Entwicklung, beginnend bei der Momentphotographie Eadweard Muybridges bis hin zum heute aktuellen Scan'O'Vision-Verfahren der Firma Omega nach. Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der technischen Entwicklung der Zeitmessung, die eng mit der Zielphotographie verknüpft ist. Als roter Faden dienen die Olympischen Spiele, von der Antike bis heute. Dem Zusammenspiel von Gesellschaft und Sport wird hierbei besondere Beachtung geschenkt.
     
       
    Ludwig aus der Mühle - Der Fotograf Ludwig Schirmer
     

     
    Alma Hartung

    Betreuung: Prof. Winfried Gerling, Prof. Anne Quirynen
    Masterarbeit

    Zeitgeschichte in zwei verschiedenen Ausprägungen – das ist die Fotografie, die Ludwig Schirmers Werk ausmacht. Der Fotograf, der einerseits berührende Szenen seines Heimatdorfes Berka aufnahm und andererseits der erfolgreichste Werbefotograf der DDR wurde, ist Mittelpunkt dieser Dokumentarfilm-Arbeit. Interviews mit Ute Mahler, der Tochter Schirmers, die die Berka-Bilder durch Zufall in dessen Nachlass entdeckte sowie seinen beiden Assistenten Ulrich Burkhardt und Lutz Brandt geben Auskunft über die Lebenssituation Schirmers, seine Arbeit im Dorf und in der Stadt sowie die Divergenz und Entwicklung, die seiner Fotografie innewohnt.
     
       
    Kunst macht Arbeit – Ein Film über die soziale Absicherung deutscher Künstler
     

     
    Christoph Herms und Ulrike Lehmann

    Betreuung: Prof. Winfried Gerling, Prof. Anne Quirynen
    Bachelorarbeit

    "Kunst macht Arbeit" soll ausloten, wie die Lebensrealität darstellender Künstler in Deutschland aussieht. Wo treffen sich Kunst und Arbeit? Und wie stehen die Künstlerinnen und Künstler selbst zu diesen schweren Begriffen?
    Wir begleiten die Performancekünstlerin Alexandra Müller (27), den Schauspieler Hans-Werner Meyer (46) und den Theaterregisseur Alexander Stillmark (69) bei ihrer täglichen Arbeit, führen Interviews und besuchen sie an ihren Lieblingsorten.
    Die Anknüpfungspunkte zwischen den Protagonisten liegen in den Interviews, in ihren Definitionen von Arbeit, Autonomie und persönlicher Sicherheit. Die Dokumentation "Kunst macht Arbeit" zeigt Schicksale, die keinen Anspruch auf Allgemeingültigkeit erheben und dennoch zeigen, was für Künstler in diesem Land gilt: alles ist möglich, doch der Weg ist nie einfach.
     
       
    Interaktion zwischen Marke und Kunde bei chocri
     
     
    Elke Imle

    Betreuung: Prof. Dr. Dieter Mersch, Katrin Werner
    Bachelorarbeit

    Der Begriff ,Markenführung‘ rückt seit einigen Jahren verstärkt in den Interessensmittelpunkt von Marketingpraktiken. Mittlerweile gilt der Markenaufbau als zentraler unternehmerischer Erfolgfaktor. Die Bachelor-Arbeit ,Interaktion zwischen Marke und Kunde bei chocri‘ bezieht die Erkenntnisse der Markenführung direkt auf den Schokoladenhersteller chocri. Das besondere an der Geschäftsidee bei chocri ist, dass sich der Kunde online seine Schokolade selbst aus über 10 Milliarden Möglichkeiten zusammenstellen kann. Die vom Mass Customizer ausgehenden Interaktionsmöglichkeiten werden analysiert, um von ihnen auf den derzeitigen Stand der Kunden-Marken-Beziehung und des Markenaufbaus bei chocri rückzuschließen. Der Arbeit liegt das beziehungsorientierte Markenverständnis unter Einbezug des liberalen methodologischen Individualismus zugrunde, welche es erlauben, die Marke chocri als interagierende, aktive Persönlichkeit zu bezeichnen, die das Ziel hat, Kunden zu akquirieren und zu binden. Interaktionen gehören zu den Faktoren, die zu einer Marken-Kunden-Beziehung führen können. Nach der Analyse des Ist-Zustandes beim Markenaufbau der Marke chocri wird dieser kritisch reflektiert, sodass der Unternehmensführung von chocri Verbesserungsmöglichkeiten der bereits bestehenden Interaktionsmöglichkeiten vorgeschlagen werden sowie von chocri noch nicht angewandte Interaktionsmöglichkeiten darlegt werden, die den Markenaufbau weiter voran treiben können. Obwohl sich die Arbeit durchgängig auf die Marke chocri bezieht, ist sie insofern für weitere Forschungen interessant, als dass sie sich detailliert mit einer der Ursachen für den Beziehungsaufbau zwischen Marken und Kunden beschäftigt.
     
       
    Frauenfeindlichkeit. Negative Frauendarstellung in auditiven Medien am Beispiel von Texten aus dem deutschen HipHop und Rap
     

     
    Sonja Krvavac

    Betreuung: Prof. Dr. Dieter Mersch, Simon Vincent
    Bachelorarbeit

    In dieser Arbeit soll untersucht werden, inwieweit Rapmusik als Reproduktionsmechanismus für geschlechtliche Herrschaftsverhältnisse angesehen werden kann und wie die sexistische und frauenverachtende Sprache in den Songtexten zustande kommt. Dabei konzentriere ich mich hauptsächlich auf den Gangsta- und Pornorap im Allgemeinen, da sich diese Subgenres in den letzten Jahren immer größerer Beliebtheit bei Jugendlichen erfreuen und dadurch gesellschaftlich sehr relevant sind. Der Schwerpunkt der Arbeit liegt auf dem negativen Frauenbild, was durch HipHop und speziell durch Gangsta- und Pornorap häufig vermittelt wird.
     
       
    Virtuelle Realität – Reale Virtualität
     
     
    Anna Lederle

    Betreuung: Prof. Dr. Dieter Mersch, Susanne Müller
    Bachelorarbeit

    Seit der Zugang zum Internet einer breiten Öffentlichkeit zugänglich ist, entstehen immer wieder neue Formen der sozialen Interaktion zwischen den Nutzern.
    Anfangs dominierten offene Chat-Foren, Mailinglisten und Muds die Internetlandschaft der 90er Jahre. Seither haben sich die Formen sozialer Interaktion im Internet ständig weiterentwickelt und gewandelt. Offene Diskussionsforen und interaktive Spielewelten gehören zwar immer noch zum festen Bestandteil der Netzkommunikation, aber in den letzten Jahren hat sich ein anderes Format flächendeckend durchgesetzt; die Sozialen Netzwerke. Myspace, Facebook und Co. erfreuen sich größter Beliebtheit und dominieren heute die Sphäre der sozialen Netzkommunikation.
    Was hat sich seit den Anfängen der Muds und Chats im Vergleich zu Facebook und ähnlichen Netzwerken verändert? Welche Bedingungen haben sich geändert und inwieweit nimmt dies Einfluss auf die Möglichkeiten der Identitätsbildung im Netz?
    Netztheoretiker der ersten Stunden prognostizierten die Befreiung des Subjekts aus seinen weltlichen Vorgaben. Wissenschaftler wie Sherry Turkle und Howard Rheingold sahen in der Netzkommunikation befreiende Potentiale. Sie sprechen von der Überwindung des Körpers genauso wie von der Befreiung aus gesellschaftlichen Normen und Zwängen. Das Internet avancierte zu einem Raum, der dem Subjekt die Möglichkeit einräumte mit der eigenen Identität zu experimentieren, mit gesellschaftlichen Normen zu brechen oder die Anonymität des Netzes für Rollenspiele zu nutzen.
    Was ist aus dieser „postmulticultural vision of identity disengaged from gender, ethnicity and other problematic constructions“ (Rhiannon Bury) geworden?
    Hat sich das Ideal des befreiten und multiplizierten Subjekts durch das Internet bewahrheitet? Welche Stellung nehmen hierbei die Sozialen Netzwerke ein?
    Eine Analyse der Bedingungen der sozialen Interaktion der 90er Jahre soll aufzeigen, warum Theoretiker das Internet als Möglichkeit zur Identitätserweiterung und Befreiung diagnostizierten.
    Als Schlagworte sollen hier Anonymität, Text und Normfreiheit genannt werden.
    Gelten diese Bedingungen auch heute noch, oder produzieren die Sozialen Netzwerke gänzlich andere Effekte?
     
       
    Musik und Bild im Text - Oper als Comic
     

     
    Elke Lichtmann

    Betreuung: Prof. Dr. Stefanie Diekmann (LMU München), Prof. Winfried Gerling
    Bachelorarbeit

    Diese praktische Arbeit hat das Ziel, drei Opern in das Comicformat zu adaptieren und sich mit den Adaptionsprozessen zwischen Opern und Comic auseinanderzusetzen. Der theoretische Teil der Arbeit befasst sich mit dem Begriff der Definition der Adaption und liefert einen Überblick über die Abstufungen der Texttreue in Adaptionen. Anschließend werden die Medienspezifika von Oper und Comic skizziert und miteinander verglichen, um darauf folgend die konzeptionellen Überlegungen zum Comic darzustellen. Darüber hinaus wird die Gestaltung der drei Comics hinsichtlich ihrer Texttreue gegenüber des Librettos sowie der Einfluss der Opernmusik auf die Gestaltung erläutert.
     
       
    Memoria de Guinea – A film investigation about family pictures
     

     
    Inés Matres

    Betreuung: Prof. Anne Quirynen, Dr. Jörg Sternagel
    Masterarbeit

    Der Film Memoria de Guinea enthüllt eine Realität des weißen Lebens in einem schwarzen Land. Kontrast, Bruch… Begriffe, die eine unvermeidliche Kollision zwischen zwei so verschiedenen Kulturen beschreiben. Die Kolonie und die Metropole, Erwachsene und Kinder, Abhängigkeit und Selbständigkeit… Dinge, über die ich mich frage und die ich forsche. Schwarzweiß und farbig, Bewegung und Stille, ist die Bildersprache, über die ich verfüge, um Fragen über zwei verschiedene Welten an einem Ort zur gleichen Zeit zu beantworten.
    Dieses Leben, das von seinen Protagonisten erzählt wird und auf zahlreichen Bildern gezeigt wird, ist für mich eine Erbschaft, die mir kommuniziert wird und ich befürchte, dass sie verschwinden wird. In dem begleitenden Essay analysiere ich wie Erinnerungen funktionieren, wenn sie ein Individuum verlassen und weitergeleitet werden.
     
       
    Überall. Schnell. Erleuchtet. Vom Verhältnis von Tempo und Werbung in der Weimarer Republik
     

     
    Lena Mattern

    Betreuung: Prof. Dr. Heiko Christians, Susanne Müller
    Bachelorarbeit

    Die vorliegende Arbeit setzt die Werbung als einen bisher kaum betrachteten Teil der (Medien-) Kulturlandschaft der Weimarer Republik mit einem schon häufig benannten Aspekt dieser Zeit - dem Tempo - in Verbindung.
    Zunächst wird dargelegt, was die Jahre 1918 bis 1933 zu (im wahrsten Sinne des Wortes) „besonders bewegten“ macht, um anschließend aufzuzeigen, welchen Beitrag die Werbung zu dieser Entwicklung leistet.
    Es wird festgestellt, dass die Reklame zu den „kleinen versteckten Motoren“ gezählt werden muss, die das Leben in den zwanziger Jahren „auf Hochtouren bringen“, wobei die Steigerung des Lebenstempos gleichzeitig maßgebend für Gestaltung und Wirkung fast aller Werbeformen wurde.
     
       
    Furcht im Gameplay. Eine Analyse von Actioncomputerspielen mithilfe von Martin Heideggers Sein und Zeit
     

     
    Sebastian Möring

    Betreuung: Prof. Dr. Heiko Christians, Dr. Stephan Günzel
    Masterarbeit

    Die vorliegende Arbeit untersucht die Beziehung von Furcht und Computerspielen. Aktuelle Arbeiten aus den Game Studies verstehen Furcht primär als eine von einem Spieler zumeist beim Spielen von Survival-Horror-Spielen gefühlte Emotion, die zugleich die wesentliche Spielemotivation darstellt. Mit ihrem psychologisierenden Ansatz verorten sie den Auslöser der Furcht zumeist im Setting (z.B. Monster, vom Horror heimgesuchte Raumstationen müssen befreit werden) und der audiovisuellen Gestaltung (z.B. schrille Schreie, dunkle Atmosphäre) dieses Spielgenres. In der vorliegenden Arbeit wird jedoch eine andere Perspektive vorgeschlagen. Mithilfe von Martin Heideggers Furchtbegriff wird argumentiert, dass Furcht nicht allein ein Effekt des Settings und der audiovisuellen Gestaltung, sondern vielmehr ein wesentlicher struktureller Bestandteil des Gameplays vieler Actioncomputerspiele ist. Die Furchtstruktur in Computerspielen zeichnet sich insbesondere durch immer wiederkehrende innerspielweltliche Bedrohungssituationen aus, die den Kern des Gameplays bilden. Zumeist wird ein Spielelement von einem anderen Spielelement bedroht, wodurch die Fortsetzung des Spiels auf dem Spiel steht. Die Furchtstruktur eröffnet zudem eine Distanz zwischen einem bedrohenden und dem bedrohten Spielobjekt, sie muss aufrecht erhalten werden und bildet zugleich den Spielraum, in dem das Spiel stattfindet. Sie erweist sich weiterhin als eine Notwendigkeit, damit ein Actionspiel überhaupt gespielt werden kann und ein Play Over verhindert wird. Die Furchtstruktur ist sowohl in TETRIS, PAC-MAN, CALL OF DUTY MODERN WARFARE 2, SUPER MARIO BROS. als auch FANGEN und FUSSBALL nachweisbar. Ausblickend werden Bezüge zum Angstbegriff von Heidegger erörtert.
     
       
    "Technohauptstadt" Berlin - Die Sehnsucht einer Subkultur
     
     
    Franziska Pollin

    Betreuung: Simon Vincent, Prof. Winfried Gerling
    Bachelorarbeit

    Kann eine Subkultur noch als eine autonome Undergroundkultur verstanden werden, oder hat sie sich durch den Einfluss der Kulturindustrie zu einem Imagebegriff gewandelt? Das Verhältnis von Subkulturen und der Kulturindustrie wird herauskristallisiert.
    Der erste Teil der Arbeit beschäftigt sich mit den Begriffsdefinitionen der Kulturindustrie und Subkultur. Dazu gibt es historische Standpunkte, unter anderem von Theodor W. Adorno und den Vertretern der Cultural Studies. Diese Meinungen werden in einen aktuellen Bezug gestellt und auf die Technokultur angewendet.
    Der zweite Teil der Arbeit wird konkret auf die Berliner Techno-Szene bezogen. Es wird herausgestellt, wie sich die subkulturelle Szene gegenwärtig organisiert. Subkulturen gehen Interaktionen mit staatlichen Institutionen ein. Es handelt sich nicht um eine autonome und subversive Subkultur, sondern um eine Szene, die von professionellen Unternehmensstrukturen gezeichnet ist. Als Beispiele werden der Tresor Club und die Bar25 genutzt.
     
       
    Kino im Kopf. Ein Installationsversuch zum geistigen Auge.
     

     
    Patrick Praschma

    Betreuung: Prof. Dr. Heiko Christians, Prof. Winfried Gerling
    Masterarbeit

    Die MA-Arbeit 'Kino im Kopf. Ein Installationsversuch zum geistigen Auge.' stellt den modellhaften Versuch dar, sich auf theoretischem und praktischen Weg dem Themenkomplex der menschlichen Vorstellungskraft zu nähern. Was sehen wir, wenn wir davon sprechen, etwas vor unserem geistigen Auge zu sehen? Kann man in diesem Zusammenhang von inneren, mentalen Bildern sprechen oder sind diese nur metaphorische Bezeichnungen für unbeschreibliche Prozesse im Gehirn?
    Zur Annäherung an diese Fragen fließen die Erkenntnisse des theoretischen Teils der Arbeit im künstlerisch-praktischen Teil zusammen, den die 'Kino im Kopf – Installation' bildet. Die Videoskulptur versucht das geistige Auge modellhaft darzustellen, indem sie dem Betrachter einen subjektiven Einblick in das Organ der menschlichen Vorstellungskraft gewährt.
     
       
    Dinge des Dachbodens – Objekte als Speichermedien von Erinnerung
     

     
    Laura-Helen Rüge

    Betreuung: Prof. Winfried Gerling, Dr. Jörg Sternagel
    Masterarbeit

    Die vorliegende Masterarbeit untersucht die Figur des Dachbodens als Ort der Erinnerung sowie die darauf lagernden Gegenstände als Speichermedien von persönlicher Erinnerung. Es wird die Hypothese aufgestellt, dass der Dachboden und die auf ihm lagernden Gegenstände als Gedächtnisspeicher verschiedener Generationen fungieren. Um diese Forschungsfrage zu beantworten, werden einschlägige Theorien zur Erinnerungs- und Gedächtnisforschung analysiert und die Bedeutung der Erinnerung für die individuelle Identitätskonstruktion dargelegt.
    Im Mittelpunkt der Untersuchung stehen die Dinge und ihre mögliche Medialität. Außerdem werden thematische Interviews mit drei Probanden geführt, die jeweils ein Erinnerungsstück von ihrem Dachboden präsentieren. Die Dachbodenfundstücke werden im Anschluss medientheoretisch auf ihre Tauglichkeit als Speichermedium von subjektiven Erinnerungen untersucht. Ein weiteres Anliegen der empirischen Datenerhebung ist es, den Dachboden visuell festzuhalten bevor er im Zuge von Gentrifizierung immer seltener wird. Aus diesem Grund wurden die Interviews gefilmt und ein Sendeformat für eine wöchentliche, feuilletonistische Fernsehsendung entwickelt. Die konzeptionelle Formatentwicklung ist in diese Arbeit eingegliedert.
    Der theoretische Forschungsrahmen und die empirische Untersuchung belegen, dass der Dachboden ein Ort ist, an dem sich individuelle Erinnerung in besonderem Maße konkretisiert und kristallisiert. Die auf dem Dachboden gelagerten Dinge sind Erinnerungsspeicher, welche für die Identitätskonstruktion eines Menschen relevant sind.
     
       
    Neue Medien, neue Mediensüchte? Internet- und Computerspielsucht zwischen Psychologie und Medienkulturgeschichte
     

     
    Jannes Schwentuchowski

    Betreuung: Prof. Dr. Heiko Christians, Dr. Stephan Günzel
    Bachelorarbeit

    Die Theorien von Internet- und Computerspielsucht sind Teil der Diskussion um die „neuen, nicht-stoffbezogenen Süchte“ und unter Psychologen umstritten. Die Theorie der Computerspielsucht bezieht sich vor allem auf Online-Computerspiele. Gegenstand beider Sucht-Theorien sind Angebote mit hohem sozialen Interaktionsfaktor. Ein Vergleich der aktuellen Debatten um Internet- und Computerspielsucht mit den früheren Debatten um Lese- und Fernsehsucht kommt zu folgenden Ergebnissen: Mediensucht-Debatten stehen in einer (im Kern kultur)pessimistischen Tradition der Medienkritik. Diese verkennt die Wechselwirkungen zwischen gesellschaftlichen Wandlungsprozessen und der Medienentwicklung und betrachtet neue Medien als Bedrohung für Kultur und Gesellschaftsordnung. Eine Fixierung auf das jeweils neueste Medium bewirkt, dass Mediensucht-Debatten sich gegenseitig ablösen.
     
       
    Programm für wechselnde Minderheiten. Ein Feature über das Radio-Feature.
     

     
    Anne Schaal

    Betreuung: Prof. Dr. Heiko Christians, Simon Vincent
    Bachelorarbeit

    Ein Genre mit seinen eigenen Mitteln zu reflektieren. Das versucht die vorliegende B.A.-Arbeit innerhalb von 28 Minuten. Feature-Schaffende sprechen über den Entstehungsprozess dieser wenig beachteten Form zwischen Journalismus und Kunst. Fähigkeiten, die der Autor mitbringen muss, werden ebenso beleuchtet wie die Frage, was ein gutes Feature ausmacht. Mittelpunkt des Interesses ist dabei das künstlerische Feature. Zwei Exkurse befassen sich mit den Erfordernissen eines Textes, der für den Funk geschrieben ist, und mit dem Einfluss des Mikrofons in einem Vier-Augen-Gespräch. Desweiteren sollen Ausschnitte aus bereits gesendeten Features dem Hörer die Vielfalt dieses Genres sozusagen „vor Ohren“ führen. Gespickt mit Musik, Geräuschen und einer auktorialen Sprecherin soll diese Abschlussarbeit Lust auf radiofone Kunst machen.
     
       
    Während des Fotos. Zeit und Berührung von Fotografie
     

     
    Katharina Schmidt und Paula Stuckatz

    Betreuung: Prof. Dr. Dieter Mersch, Prof. Winfried Gerling
    Bachelorarbeit

  • "APPLAUS 2010": Preis für die beste BA-Abschlussarbeit des Jahres im Studiengang EMW

    Ist eine eigene fotografische Zeit (fernab beispielsweise eines applizierten chronologischen Zeitkonzepts bzw. einer Stilllegung von Zeit) und visuelle Berührung durch Fotografie denk- und erfahrbar? In Projektform und einer Kombination von praktischer und theoretischer Forschung untersucht diese gemeinschaftliche Arbeit spezifische mediale Eigenheiten des Mediums Fotografie an und mit dem Medium Fotografie.
    Zum einen produzierten wir analoge Schwarz-Weiß-Fotografien in Zusammenarbeit mit Parkour-Läufern im Berliner Stadtraum. Zum anderen reflektierten wir, ausgehend von den Fotografien (keine Bildbesprechung!) und in Anbindung an ausgewählte Literatur, in zwei gesonderten Theorieteilen über Zeit und Berührung von Fotografie. Dabei wurden der gesamte analoge Prozess sowie die Betrachtung der entstandenen Bilder sowohl praktisch als auch theoretisch einbezogen. Im Zuge der eigenständigen theoretischen Reflexionen beider Themen bildeten sich auch Schnittmengen heraus. Am Ende wird die Möglichkeit einer visuellen Berührung im Modus einer eigenen fotografischen Zeit (-Tiefe) aufgezeigt.
  •  
       
    Für Alba. Konzepte und Strategien transgener Kunst am Beispiel ausgewählter Werke Eduardo Kacs.
     

     
    Lina Maria Stahl

    Betreuung: Prof. Dr. Dieter Mersch, Prof. Dr. Peter Bexte
    Masterarbeit

    • "APPLAUS 2010": Preis für die beste MA-Abschlussarbeit des Jahres im Studiengang EMW

    Die Arbeit stellt Konzepte und Strategien transgener Kunst heraus, indem ausgewählte Werke des prominentesten Künstlers dieses Genres, Eduardo Kac, sowohl aus einer geistes- als auch aus einer naturwissenschaftlichen Perspektive heraus analysiert werden. Nach einer begrifflichen Abgrenzung und Kontextualisierung transgener Kunst werden die im Zentrum der Arbeit stehenden Kunstwerke Genesis (1999) und GFP Bunny (2000) eingehender behandelt, bevor an ihnen exemplarisch die Ideologie herausgearbeitet wird, in der sich Kac (sowie m.E. transgene Kunst im Allgemeinen) bewegt. Dabei zeigt sich u.a., dass Kacs Kunst mit kulturgeschichtlich tief verankerten Tropen und einem Ver­ständnis von DNA als Text bzw. Sprache arbeitet. Darüber hinaus widmet sich ein wesentlicher Teil der Arbeit dem Inszenierungscharakter von Kacs Arbeiten sowie der Tatsache, dass es sich bei GFP Bunny um einen Fake handelt. Schließlich wird deutlich, dass sich die Konzepte und Strategien transgener Kunst im Werk Kacs im Laufe der Zeit, trotz des inzwischen als überwunden geltenden Gen-Hypes, nicht gewandelt haben.
     
       
    Gibt es ein Revival der Schallplatte? Überlebensstrategien eines Mediums
     

     
    Philipp Stadler

    Betreuung: Prof. Dr. Dieter Mersch, Dr. Jan Distelmeyer
    Bachelorarbeit

    Trotz vorherrschender Digitalität im Musikmarkt ist die klassische Vinylschallplatte gegenwärtiger als man es vor Jahren hätte erwarten können. Die Musikindustrie veröffentlicht nahezu jedes Werk aus ihren aktuellen Katalogen auch wieder auf Vinyl, dazu kommen Wiederveröffentlichungen, so genannte „Reissues“, Fachmagazine sprießen wie Pilze aus dem Boden, Musikmärkte nehmen die schwarzen Scheiben (wieder) in ihr Sortiment auf. Unter welchen Bedingungen hat das Medium überlebt, mit dessen Herstellung vor ziemlich genau 120 Jahren begonnen wurde? Was sind die Hintergründe für eine derartige Entwicklung und lässt sich wirklich von einem „Revival“ sprechen? Mit diesen Fragen beschäftigt sich meine Bachelorarbeit in Text, Ton und Bild.
     
       
    Guerilla Marketing - Die Kommerzialisierung der Street-Art-Subkultur
     

     
    Julia Tuchen

    Betreuung: Prof. Dr. Dieter Mersch, Jan-Henrik Möller
    Bachelorarbeit

    In der vorliegenden Arbeit wird der Frage nachgegangen, ob die Verwendung von Graffiti und Street-Art zu Guerilla-Marketing-Zwecken zu einem Verfall dieser Subkultur führt. Es soll deutlich gemacht werden, ob die Positionierung in Werbekampagnen die ursprüngliche Bewegung gegen die Kommerzialisierung und Konsumgesellschaft negiert und sie eventuell zu einem Produkt ihrer eigenen Kritik gemacht wird. Daneben steht auch zur Überlegung, ob Street-Art-Aktivisten selbst durch den Verkauf ihrer Arbeit an Unternehmen zu der Zerstörung dieser Kultur beitragen. Die Analyse verschiedener Werbekampagnen soll dazu Aufschluss geben.
    Einleitend werden zur Schaffung einer Diskussionsgrundlage die Bereiche Guerilla-Marketing und Street-Art näher erläutert. Diese werden anschließend durch Analysen von Marketingkampagnen, die das Image dieser Kultur auf ihr Produkt zu übertragen versuchen, zusammengeführt. Abschließend gelangt die Arbeit zu einem geteilten Ergebnis. Sowohl die Marketing-Konzerne, als auch die Anhänger der Street-Art sind für den Verfall dieser Subkultur in den Raum des Mainstreams verantwortlich.
     
       
    unter-druck. Überlegungen zur Form und Begrifflichkeit der Entschleunigung
     
     
    René Wilbrandt

    Betreuung: Prof. Dr. Dieter Mersch, Prof. Dr. Heiko Christians
    Bachelorarbeit

    Wir leben in einer beschleunigten und sich stetig beschleunigenden Gesellschaft. Fastfood, Turbokapitalismus, Flexibilität, Klettverschlüsse oder Aufzüge sind Begriffe eines Diskurses, der eine Beschleunigung im politischen, digitalen, ökonomischen oder privaten Alltag konstatiert. Eine noch junge Gegenbewegung, die den Ruf nach Entschleunigung artikuliert, gilt es, in dieser Arbeit zu verorten und der Entschleunigung eine Form zu geben.
    Die Struktur der Be- und Entschleunigung wird vielerlei in der Literatur, in Feuilletons oder Gesellschaftsgruppierungen mehrfach zu Grunde gelegt, womit Phänomene wie der Burnout oder der Unfall beschrieben werden.
    Gerade im Bruch, im plötzlichen Wandel, will die Arbeit versuchen, das oftmals Paradoxe an jenen Kommunikationsmodellen ausfindig zu machen, die sich der Begriffe Be- und Entschleunigung bedienen.