Alles bloss Zitat? - Der Postmoderne-Diskurs in Filmkritik und -wissenschaft am Beispiel von Moulin Rouge.
 
 
Simon Elchlepp

Betreuung: Prof. Dr. Heiko Christians, Dr. Christine Hanke

Der Begriff „Postmoderne“ ist innerhalb des wissenschaftlichen und populären Diskurses umstritten, wird jedoch in Philosophie, Kunst, Wissenschaft usw. regelmäßig verwendet. Eine Analyse seiner Verwendung in Filmwissenschaft und –kritik soll die Gestalt der Postmoderne-Definition in beiden Diskursen zum Vorschein bringen, ebenso wie die hinter seiner Anwendung stehenden Motivationen. Es stellt sich heraus, dass Filmwissenschaft und –kritik relativ kohärente Definitionen der filmischen Postmoderne hervorgebracht haben.
Jene gleichen sich stark und beziehen sich vor allem auf ästhetische Merkmale. Allerdings bleibt in beiden Disziplinen unklar, wann ein Film als „postmodern“ zu bezeichnen ist, da die als „postmodern“ identifizierten ästhetischen Charakteristika sehr allgemein gefasste Kategorien bleiben, und durch den simultanen Rückgriff auf bereits bestehende, unterschiedliche Postmoderne Definitionen der Begriff von Postmoderne vor allem in der Filmwissenschaft verwässert wird.
 
   
Attention and Participation in the social web
 
 
Ioannis Sotiropoulos

Betreuung: Prof. Dr. Heiko Christians, Sole Traverso

Eine Studie über die Ökonomie der Aufmerksamkeit im sozialen Netz, die sich sowohl auf theoretische Ansätze (sozialpsychologie, Massenpsychologie, Netzwerktheorie, Emergenz) als auch praktische Ansätze (Versuch auf einem neu entstandenen Blog Aufmerksamkeit zu richten) basiert.
 
   
Berührungen mit der Fremde - Eine audiovisuelle Annäherung an eine Reise nach Indien.
 
 
Andreas Kubatzki

Betreuung: Prof. Anne Quirynen, Dr. Christine Hanke

Die vorliegende praktische Bachelor of Arts-Arbeit ist ein persönlicher Reisebericht, der sich audiovisuell mit einer Reise nach Indien auseinandersetzt. Das Filmmaterial entstand im September 2007 an unterschiedlichen Orten in Indien und beinhaltet beobachtende und inszenierte Aufnahmen, sowie Interviews mit Einheimischen und anderen Reisenden. Der Zuschauer ist hineinversetzt in das Erleben des Autors und erfährt besondere Situationen der Reise aus einer betont subjektiven Perspektive. Verschiedenen Themenblöcke mit narrativen oder assoziativen Erzählstrukturen unterteilen den Film. Die einzelnen Blöcke stehen in Kontrast zueinander und zeigen die Auseinandersetzung des Autors mit dem fremden Land, seiner Kultur und seinen Menschen. Der 44 min Film ist unterhaltend angelegt und ermöglicht durch den persönlichen Zugang des Autors einen ungewohnten Blick auf dieses Land.
 
   
Die Choreografie der Masse in Leni Riefenstahls Triumph des Willens
 
 
Olivia Hohoff

Betreuung: Dr. Christian Schulte, Dr. Christine Hanke

Die Arbeit behandelt Leni Riefenstahls Propagandafilm „Triumph des Willens“ im Hinblick auf dessen Demonstration des hierarchischen Verhältnisses zwischen der Masse und Adolf Hitler bei den Nürnberger Reichsparteitagen von 1934. Sie weist anhand einer Analyse bestimmter Filmszenen nach, dass dieses Verhältnis sich durch die Choreografie der Masse, durch diverse filmische Mittel sowie durch die Architektur, Symbole und Rituale bei den Parteitagen veranschaulicht.
Jene die Analyse einleitenden Kapitel befassen sich allgemein mit „Triumph des Willens“ und versuchen außerdem den Begriff der Masse zu definieren um folgend die Auslegung des Massebegriffs im Dritten Reich darlegen zu können. Das an die Analyse anschließende Kapitel untersucht die Auswirkungen der Choreografie auf die Massenteilnehmer und kommt zu dem Schluss, dass diese im Zuge der Choreografie entindividualisiert werden und dass dieser Prozess der Entindividualisierung die Ideologie des Nationalsozialismus widerspiegelt.
 
   
Die Verschwörungstheorie als erzähltechnisches Problem in Geschichte und Gegenwart
 
 
Bertram Holtz

Betreuung: Prof. Dr. Heiko Christians, Frederic Schröder

Die Arbeit stellt Fragen nach der historischen Herkunft und der Funktionsweise der Verschwörungsgeschichte. Die Verschwörungstheorie wird als eine besondere Form der Erzählung verstanden, die erst durch das System der Massenmedien entstehen und fortleben kann. Neben der Untersuchung ihrer narrativen Merkmale gilt deshalb ihrem Verhältnis zu den Massenmedien ein besonderes Interesse. Um sich ihrer Funktionsweise als Technik zur Reduzierung der Komplexität von Weltwissen zu nähern, wird ein filmisches Beispiel unter Verwendung von Barthes’ Gedanken zum Mythos und Sten Nadolnys Gedanken zum Erzählen untersucht.
 
   
Familienbilder. Techniken und Strategien der Repräsentation in (privaten) Familien-Fotografien und deren Funktion: 1850-1950-heute.
 
 
Julija Chicenko

Betreuung: Prof. Dr. Heiko Christians, Prof. Winfried Gerling

Die hier vorliegende Arbeit untersuchte die Präsentation der Familie auf dem Bild sowie die Re-Präsentation der Familie mithilfe des Bildes. Es ergeben sich Funktionen, die den Familienbildern in ihrer jeweiligen Zeit zugeschrieben werden können. Dabei betrachtete ich drei Zeitabschnitte näher, begonnen mit den Anfängen um 1850, fortgesetzt mit einer möglichen gesellschaftlichen Zäsur 1950 und geendet in der Gegenwart, in welcher sich mit der Digitalisierung ein möglicher technischer Einschnitt abzeichnet.
Es kristallisierten sich eine Binnenfunktion und eine Außenfunktion der Bilder heraus. Jene dient der Identifizierung und somit der Stärkung des familialen Zusammenhalts. Hier wirken Elemente der Erinnerung und auch der Selbstvergewisserung. Diese hingegen dient der Repräsentation der Familie nach außen und soll in einem größeren sozialen Kontext den Familienverband gegenüber Dritten darstellen.
Um die Frage nach den Bildfunktionen zu präzisieren, wählte ich Fragen nach den Techniken und Strategien, die Personen auf einem Familienbild bei der Selbstdarstellung anwendeten und den räumlichen Kontext, in dem diese Bilder zur Wirkung gebracht wurden.
Die Repräsentationstechniken und -strategien, sowie die Repräsentationsräume von Familienbildern wandelten sich, aber deren Funktion für das Konstrukt „Familie“ als ideale Erscheinung auf dem Bild blieb unverändert. Das Familienbild fungiert nach innen als Zeichen der Selbstvergewisserung und nach außen als Zeichen einer sozialen Normung.
Letztlich handelt es sich bei diesen Bildern – sofern sie der Funktion der Repräsentation nach Außen und Innen folgen – um ausgewählte und somit konstruierte Aufnahmen: sie zeigen idealisierte Erinnerungen.
 
   
Film & Rhythmus – Eine Videoarbeit zur Synthese von Bild, Ton und Bewegung
 
 
Oliver Wicke

Betreuung: Prof. Winfried Gerling, Prof. Anne Quirynen

Die Arbeit schafft einen Überblick über die grundlegenden filmischen Elemente der Bildgestaltung und Montage, sowie deren Relation zueinander. Der Rhythmus wird als Bindeglied zwischen den Ebenen eines Films dargestellt. Die beiliegende Videoarbeit soll verschiedene ästhetische Möglichkeiten der Synthese von Bild, Ton und Bewegung illustrieren.
 
   
Ich wär’ gern noch bisschen hier
 
 
Katja Zanger

Betreuung: Frederic Schröder, Prof. Anne Quirynen

  • APPLAUS: Preis für beste BA-Abschlussarbeit 2008 im Studiengang EMW

    „Man könnte hier wohnen“ sagt Frau Schött. Sie wohnt hier, in der Alten-Wohngemeinschaft, seit zehn Monaten. Aber ein Teil von ihr ist nie angekommen. Er bleibt auf Wanderschaft mit ihrem Mann Asbjörn. Wie sie, haben fünf weitere Frauen am Ende ihres Lebens hier ihre Wohnstatt gefunden. Ein Leben, das nun aus Erinnerungen besteht und in dem das Wort „Zukunft“ seine Bedeutung verloren hat. Aber noch gibt es das „Jetzt“.
    Die Frauen, die hier leben, sind in unterschiedlichem Maße an Demenz erkrankt. Doch gleichgültig, wie weit die Erkrankung fortgeschritten ist – immer begegnet man einzigartigen, hochsensiblen Menschen, die mit ihrer Umwelt in enger emotionaler Verbindung bleiben. Der Film ist der Versuch einen Annäherung an Einzelpersönlichkeiten und die Umstände ihres Lebens unter den Bedingungen der Pflegebedürftigkeit. Sie stellen sich dar in ihrem Alltag, ihren Beziehungen zueinander und zu den Pflegerinnen. Sie erzählen aus ihrem Leben und reflektieren ihre jetzige Situation.
    Die zwischenmenschlichen Beziehungen in diese Gemeinschaft sind es, die die Zeit vor dem Abschiednehmen wertvoll und lebendig machen – für die Bewohnerinnen wie für ihre Pflegerinnen. Sie zeigen, was möglich ist.
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    meet|lose|get – Exhibiting Romantic Comedy
     
     
    Christina Maria Schollerer

    Betreuung: Prof. Winfried Gerling, Prof. Anne Quirynen
    Bachelorarbeit

  • FHP-Preis für herausragende Abschlussarbeiten 2008 im Studiengang EMW


  • Kaum ein Genre genießt so große Beliebtheit beim Publikum wie die moderne Hollywood
    Romantic Comedy; die Liebeskomödie. - Und wird gleichzeitig derart von Filmkritikern ob
    der immer wiederkehrenden Plots verspottet und von Theoretikern vernachlässigt.
    Grund genug, sich die Filme des letzten Jahrzehnts genauer anzusehen.
    Mit der Installation meet|lose|get – Exhibiting Romantic Comedy. liegt eine Arbeit vor,
    die gleichermaßen Aspekte der aktuellen Genreforschung illustriert, untersucht, aber vor
    allem auch den Ausstellungsbesucher dazu bringt, einmal genauer hinzusehen.
    Ziel der Installation ist die Reflexion des Genres durch sich selbst d.h. eine Vorführung
    des Originalmaterials im doppelten Sinne: des Zeigens und des Demaskierens.
    Die Installation bietet die direkte Gegenüberstellung einer gekürzten Fassung PRETTY
    WOMANs mit einem aus anderen Romantic Comedies gefertigten „Remake“, einer Art
    Mosaik.
    Zerlegt in einzelne, wieder erkennbare Elemente und neu kombiniert, ergeben die Filme
    des bearbeiteten Kanons ein exponiertes Bild des Genres und eröffnen dem Rezipienten
    Zugang zu den formenden Aspekten: Darstellern, deren Spiel, der Bildsprache und den
    einzelnen wiederkehrenden Handlungsabläufen und -elementen.
    Wichtigste Erkenntnis ist hierbei ist die Funktionalität eines so genannten romantischen
    Baukastenmodells mit verschiedenen Elementen, aus dem sich die Romantic Comedy
    generell zusammensetzen lässt. Als nicht ersetzbar erwies sich jedoch der Plotrahmen.
     
       
    MIND THE GAP Experimentelle Untersuchung zum Verhältnis von Narration und Bild anhand des Fotofilms RADFAHRER
     
     
    Marc Thümmler

    Betreuung: Prof. Anne Quirynen, Dr. Christine Hanke

  • APPLAUS: Preis für beste BA-Abschlussarbeit 2008 im Studiengang EMW

  • Preis der Jury und Publikumspreis beim internationalen Kurzfilmfestival Emergandsee 2009

    Der systemkritische DDR-Fotograf Harald Hauswald suchte seine Motive bewusst abseits der propagierten Ideale des SED-Staates, weshalb er seit 1983 unter dem Decknamen RADFAHRER regelmäßig durch die Stasi überwacht wurde.
    Die dabei entstandenen Überwachungsprotokolle wurden im Rahmen des Fotofilms RADFAHRER vertont und den Fotografien von Hauswald gegenübergestellt. Auf diese Weise soll experimentell untersucht werden, inwiefern die verwendeten Texte in der Lage sind, die Lektüre der Bilder zu beeinflussen. Die Observation Hauswalds und die Wertung seiner Fotos durch das MfS wurden als formales Gestaltungsprinzip der Filmmontage zugrunde gelegt. Bewusst herbeigeführte Brüche in der Narration sollen vom Zuschauer als Verweise auf das filmische Dispositiv wahrgenommen werden. Darüber hinaus werden die Umstände und Konsequenzen von Hauswalds Arbeit als Fotograf im Ost-Berlin der 80er Jahre näher beleuchtet.
    Die schriftliche Ausführung dokumentiert in erster Linie die inhaltlichen Hintergründe sowie konzeptionellen Grundlagen des Projekts RADFAHRER und stellt anhand von Beispielen aus dem Fotofilm die wichtigsten Gestaltungsmittel mit ihrer beabsichtigten Wirkungsweise vor.
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    Mythos mafia im US-amerikanischen Gangsterfilm
     
     
    Stefanie Engmann

    Betreuung: Dr. Christine Hanke, Dr. Peter Bexte

    Anhand der Arbeit wird das Wesen und die Entwicklung des Mythos mafia im US-amerikanischen Gangsterfilm dargestellt und die Zusammenhänge zwischen Mythos, Film und Wirklichkeit erläutert.
    Hierfür wird im ersten Teil veranschaulicht, dass das ursprüngliche Bild der mafia auf deren Allmacht und Zeitlosigkeit beruht, das sich jedoch in dieser Form im US-amerikanischen Film nicht wieder findet. Stattdessen steht im Mittelpunkt die Darstellung des Gangsters als Held, der unterschwellig den Mythos des „American Dream“ symbolisiert.
    Der Mythos im Film spiegelt die realen Zustände der Gesellschaft wider, die einem ständigen Wechsel unterliegen. Somit ist auch die Darstellung des Gangsters nie gleich bleibend, da dieser den Mythos repräsentiert. Dies wird anhand der Geschichte des Gangsterfilms im zweiten Teil belegt.
    Im dritten Teil wird durch die Gegenüberstellung der Filme „The Godfather“ von Francis Ford Coppola und „Good Fellas“ von Martin Scorcese die verschiedenartige Darstellung des Mythos mafia nachgewiesen. Während „The Godfather“ das Bild der mafia als „ehrenwerte Gesellschaft“ beschreibt, die von Familie, Ehre, Loyalität, Verrat, Macht, Scheitern und Tod geprägt ist, zerstört „Good Fellas“ diesen Mythos, indem er den Verrat an der Autorität, den Verrat an der Familie und den Verrat des Codex thematisiert.
     
       
    Nationales Kino im Diskurs
     
     
    Kirsten Storz

    Betreuung: Prof. Winfried Gerling, Prof. Dr. Heiko Christians

    Die Arbeit „Nationales Kino im Diskurs“ betrachtet das Für und Wider des Konzepts des „Nationalen Kinos“ und der Verwendung des Begriffs in der Filmwissenschaft. Eine wichtige Determinante für dieses Vorhaben ist die Nation. Um sich dieser anzunähern, wird die soziologische Nation- und Nationalismusforschung herangezogen sowie die Nation aus gesellschafts- und systemtheoretischer Perspektive betrachtet. Die Arbeit versteht die Nation als semantische Form in Anlehnung an Dirk Richter und stellt die besondere Bedeutung der Diskursivität und Narration für ihre Entstehung und Erhaltung heraus. In einer Diskursanalyse filmwissenschaftlicher Texte werden Verwendungen und Bedeutungen des „Nationalen Kinos“ aufgezeigt. Es wird, wie die Nation, als Ordnung stiftendes Konzept angesehen, dessen Zweckmäßigkeit durch Entwicklungen dieser Zeit fragwürdig geworden ist. Die Arbeit stellt Gründe dafür heraus und gibt einen Ausblick auf eine mögliche Ablösung durch das Konzept der Transnationalität.
     
       
    «La forme la plus animale…» – Eine perspektivische Betrachtung des Tanzes im Spannungsfeld von Körper, Klang und Raum.
     
     
    Stefanie Keller

    Betreuung: Prof. Dr. Dieter Mersch, Prof. Dr. Heiko Christians

  • APPLAUS: Preis für beste MA-Abschlussarbeit 2008 im Studiengang EMW

    Tanz: eine korporale Bewegung, die sich an der Grenze von Erscheinen und Verbergen formt. Durchdrungen vom Rhythmus beschreibt der tanzende Körper in seinen Bewegungen einen Raum, der losgelöst von festgesetzten Grenzen allererst durch den tänzerischen Akt in Erscheinung tritt.
    Ziel ist es, mit den gewonnenen Erkenntnissen der einzelnen Kapitel nicht nur das ästhetische Potential des Tänzerischen nachzuzeichnen, sondern gleichsam auch Tanz unabhängig von einer Definition begrifflich zu fassen. So konstruiert sich im Verlauf ein Dreieck, das die einzelnen Elemente untereinander in Beziehung setzt ohne sie jedoch einer Hierarchie zu unterwerfen. Aus der Interaktion von Körper, Klang und Raum resultiert ein Konstrukt, das nach und nach Gestalt annehmen wird und letztlich in dem mündet, was wir Tanz nennen, „la forme la plus animale“.
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    „Hier wohnte“ – Zur Kunst des Erinnerns. Stolpersteine als Medien des kollektiven Gedächtnisses.
     
     
    Anja Hübner

    Betreuung: Prof. Winfried Gerling, Dr. Peter Bexte

    Stolpersteine sind kleine Erinnerungssteine für die Opfer des Nationalsozialismus. Der Künstler Gunter Demnig lässt sie in das Gehwegpflaster vor den ehemaligen Wohnhäusern deportierter Menschen ein. Damit sind Stolpersteine Medien des kollektiven Gedächtnisses und stellen als solche eine neue Form der Erinnerungskunst dar.
    Diese Bachelor-Arbeit untersucht anhand der Gedächtnistheorien von Maurice Halbwachs sowie Jan und Aleida Assmann die Stolpersteine: Sie werden als kulturelle Objektivationen und als eine (Er)Schaffung von Erinnerungsorten beschrieben. Künstlerisch werden die Stolpersteine zudem – ausgehend von den Gegen-Monumenten von James E. Young – als Verkörperung eines neuen Denkmal-Verständnis aufgefasst: Sie wollen im Alltag Impulse
    geben, provozieren und Reflektion bewirken. Abschließend vergleicht diese Arbeit das Kunstprojekt Stolpersteine mit ebenfalls als Neue Erinnerungskunst einzuordnenden Werken von Micha Ullman und Jochen Gerz.
     
       
    „Vom Best Ager zum Silver Sufer“- Die neuen Alten entdecken das Internet. Die auditive Annäherung an ein visuelles Medium.
     
     
    Caroline Clauß

    Betreuung: Prof. Winfried Gerling, Katrin Konrad

    Seit Langem stellen die 14-49-Jährigen die Mehrheit der Gesamtbevölkerung dar und bilden die werberelevante Zielgruppe in der Medienlandschaft. Bleibt diese Altersgruppe weiterhin im Fokus der Medien- und Werbebranche, wird sich der Gesamtmarkt in den nächsten 20-50 Jahren jedoch erheblich verkleinern, denn: Die Bevölkerung wird immer älter und die Einwohnerzahl nimmt ab.
    Vier weitere Entwicklungen werden im Feature thematisiert:
    1- Immer mehr Ältere entdecken Computer und Internet und deren Möglichkeiten für sich.
    2- Technische Innovationen im Telekommunikationsbereich, die eine Zusammenführung von Fernsehen und Internet in einem Endgerät beinhalten.
    3- Ein zu einseitiges Programmangebot im deutschen Fernsehen aufgrund der Fokussierung auf die noch als werberelevant betrachtete Gruppe.
    4- Die Planungen erster Fernsehsender, die sich vornehmlich an ein „älteres“ Publikum richten: bono TV und Etos-TV.
    Wäre nicht ein Web- TV- Angebot für Silver Surfer als Alternative zum bestehenden Medienangebot denkbar und wünschenswert?
    Wie nutzen jedoch die so genannten Silver Surfer Computer und Internet und können sie sich Fernsehen im Web vorstellen und nutzen?