APPLAUS 2019
 


 
Seit 2006 feiert die Europäische Medienwissenschaft die Absolventinnen und Absolventen eines Studienjahres mit der Veranstaltung APPLAUS. APPLAUS ist ein Gemeinschaftsprojekt der Designstudiengänge am Fachbereich Design der Fachhochschule Potsdam und des Studiengangs Europäischen Medienwissenschaft.

Gerahmt wurde der Festakt von der APPLAUS-Webausstellung im Schaufenster. Hier präsentierten die Absolvent*innen ihre Abschlussarbeiten der Weböffentlichkeit. Ein weiteres Highlight bildete an diesem Tag das EMW- Symposium unter dem Titel »(Dis)Trust the Algorithm?! – Alltägliche Begegnungen mit künstlichen Intelligenzen«.

Thematisch setzte sich das Symposium mit der Allgegenwärtigkeit von Künstlichen Intelligenzen auseinander: In welchen Bereichen kommen K.I. heute bereits zum Einsatz und wo begegnen sie uns - bewusst oder unbewusst - in unserem Alltag? Und vor welche Herausforderungen und Schwierigkeiten könnte uns der stetig steigende Einsatz von Künstlichen Intelligenzen in Zukunft stellen?

Um diesen und weiteren Fragen auf die Spur zu gehen, beleuchteten Expert*innen der Uni Potsdam und der Fachhochschule Potsdam das Thema K.I. im Alltag in einer spannenden Diskussionsrunde aus medienwissenschaftlicher Perspektive. Im Anschluss daran wurden Publikumsfragen in einer interaktiven Podiumsdiskussion beantwortet.

Programm am Samstag, 19.10.2019

13-16h APPLAUS-SYMPOSIUM | Haus D 011
17h APPLAUS-FESTAKT | Europäische Medienwissenschaft BA & MA: Haus D 011
 
   
DDR ins Spiel bringen. Digitale Spiele über die DDR & den Eisernen Vorhang
 
 
Im Rahmen des moving history Festivals der Filmuniversität Babelsberg Konrad Wolf haben 4 EMW Stundent*innen in Kooperation mit dem ZeM und DIGAREC eine Ausstellung zu digitalen Spielen über die DDR und den Eisernen Vorhang konzipiert und umgesetzt im Festivalbereich NEUE FORMATE.

Interaktive Ausstellung
Während die DDR im Medium Film als historischer Gegenstand omnipräsent ist, fungiert sie in Computerspielen nur selten als Setting. Warum ist das so? In welchem Verhältnis stehen Computerspiele als Teil unserer Unterhaltungskultur zur deutschen und speziell DDR-Erinnerungskultur? Wie sehen die wenigen Versuche aus, Themen wie das geteilte Deutschland und Europa zu Zeiten des Kalten Krieges in Computerspielen zu verarbeiten? Die interaktive Ausstellung »Die DDR ins Spiel bringen. Digital Spiele über die DDR und den Eisernen Vorhang« widmet sich diesen Fragen. Dabei versteht sie sich als eine Einladung darüber nachzudenken, wie die DDR in digitalen Spielen repräsentiert wird und auf welche Weise diese im Allgemeinen geeignet sein könnten, Geschichte zu vermitteln.

Die Ausstellung zeigt sechs Spiele:

  • Das Unterhaltungsspiel Jalopy (2016) simuliert eine Reise von Ostberlin nach Istanbul in einem Laika in der Zeit kurz nach dem Mauerfall.
  • Das Serious Game 1378 (km) (2010) simuliert die innerdeutsche Grenze. Die Spielenden können wählen, ob sie als Flüchtende versuchen, den »antifaschistischen Schutzwall« unbeschadet gen Westen zu überwinden, oder ob sie in der Rolle von Grenzsoldaten versuchen die Flüchtenden aufzuhalten – notfalls mit Waffengewalt. Das Spiel hat seit seinem Erscheinen zu einer öffentlichen Kontroverse geführt, in der die Eignung des Computerspiels als Medium der Geschichtsvermittlung infrage gestellt wurde.
  • Mit den Mitteln der prozeduralen Rhetorik simuliert Papers, Please (2013) die Perspektive eines Grenzbeamten in Grestin, einer geteilten Stadt im dystopischen Ostblockstaat Arstotzka. Papers, Please ist von der Teilung Berlins in Ost und West inspiriert.
  • Das Brettspiel Bürokratopoly (1983/2014) simuliert die DDR, denn es stellt den Prozess des Machterwerbs mithilfe eines manipulierbaren Systems nach. Im Spiel versuchen die Spielenden gegen die Konkurrenz der Mitspielenden und unter den Bedingungen des bürokratischen Apparats der DDR an die Spitze des Staates zu gelangen. Zugleich exemplifiziert es die DDR, denn seine eigene Entstehungsgeschichte ist eng mit der Kulturpolitik des Landes verwoben. Das Spiel selbst ist bereits in der DDR konzipiert worden, es wurde aber erst lange nach der Wende auf den Markt gebracht.
  • Zudem werden das Bildschirmspiel 01 (BBS 01), die einzige Videospielkonsole, die in der DDR hergestellt wurde, sowie eine Emulation des Polyplay, des einzigen Videospielautomaten der DDR, gezeigt.

Kurator*innen

Hendrik Fischer, Frederike M. Hilgert, Sebastian Möring (Leitung), Kathryn Weiser, Pia Zdila

Ausstellungsdesign
Camillo Kuschel, Adriaan Klein

Zeit: 25.9. - 29.9.2019

Ort: Zentrum für Medienwissenschaften (ZeM)
Hermann-Elflein-Straße 18, 14467 Potsdam

Programm:
25.9. um 13:00 Uhr:
Grußworte der Festivalleitung, Vorstellung der Ausstellung (Sebastian Möring)
13:15 Uhr: Vortrag (Englisch) Jaroslav Švelch (Karls-Universität Prag) “Gaming the Iron Curtain”
14:15 Uhr: Diskussionsrunde (Deutsch) zum Thema “Geschichtsvermittlung und -unterhaltung im Medium des digitalen Spiels am Beispiel der DDR” mit Martin Thiele-Schwez (Game Designer und Medienwissenschaftler) und Denis Gießler (Journalist)

Mehr Infos: Facebookseite (DDR ins Spiel bringen) und Instagram (@ddrinsspielbringen_emw)