Bilder verteilen Fotografische Praktiken in der digitalen Kultur
 
 
Winfried Gerling / Susanne Holschbach / Petra Löffler

Bielefeld: transcript, 2018

Digitale Fotografien sind allgegenwärtig: Sie werden täglich milliardenfach erzeugt, verbreitet, kommentiert und gespeichert. Im Zusammenspiel mit digitalen Technologien und sozialen Netzwerken sind Praktiken entstanden, die Produktion und Rezeption, Distribution und Archivierung fotografischer Bilder radikal verändert haben. Sie werden dabei ebenso von ihren Prosumer/innen verteilt, geordnet und bewertet wie von Maschinen, Software und Algorithmen. Wie verschieben sich dadurch fotografische Konzepte von Autorschaft, Referenz und Relevanz? Welche Ästhetiken, Wissensordnungen und Archive entstehen in digitalen Kulturen? Dieser Band erschließt erstmals systematisch die neuen Technologien und kulturellen Praktiken, durch die fotografische Bilder gegenwärtig verteilt und wirksam werden.
 
   
Gegenwart historisch gesehen. Kultur und Politik 1789-1848 filmisch reflektiert
 
 
Hrsg. v. Hans-Michael Bock, Jan Distelmeyer und Jörg Schöning (Redaktion: Swenja Schiemann, Erika Wottrich)

edition text + kritik, 2018

Die politisch und kulturell bewegte Zeit zwischen der Französischen Revolution und der Wiederherstellung der "guten alten Ordnung" 1848 bewegte zeitgenössische Literaten wie Büchner Heine und Goethe. Ihre Werke wurden oft von Filmschaffenden aufgegriffen. Die Beiträge des Bandes von Filmhistoriker*innen und -wissenschaftler*innen beleuchten den filmischen Umgang mit Werken von u. a. Eichendorff Kleist und E. T. A. Hoffmann und stellen sie in einen zeitgenössischen soziokulturellen Kontext. Die europäische Dimension der Faszination mit dieser Epoche und ihren Literaten zeigen Beiträge zum polnischen und tschechischen Film. Ähnlich wie die Vorlagen reflektieren die entstandenen Werke die Zerrissenheit zwischen Kultur und Politik und spiegeln in doppelter Brechung die künstlerischen und literarischen Werke und Biografien einer politisch bewegten Zeit wider.
 
   
Historisches Wörterbuch des Mediengebrauchs (Bd.2)
 
 
Hrsg. v. Heiko Christians, Matthias Bickenbach und Nikolaus Wegmann

Wien – Weimar – Köln: Böhlau (2018)

Am 31. Oktober 1517 soll Martin Luther seine berühmt gewordenen Thesen angeschlagen haben. Am 31. Oktober 2017 hat Facebook über 2 Milliarden aktive Nutzer. Was sie mit Martin Luther vereint, ist eine Benutzergeste: posten. Die Geschichte der Medien ist nicht die Geschichte ihrer technischen Apparate. Signifikante Neuerungen entstehen vielmehr dort, wo Medien in Gebrauch sind. Erst im Umgang mit Medien entscheidet sich, was wir tun, wenn wir Texte ausdrucken, einem News-Channel folgen oder Buchseiten scannen. Das Historische Wörterbuch des Mediengebrauchs. Band 2 erzählt weitere anregende und kuriose Geschichten aus der Welt der medientechnischen Apparate, die erst durch ihren Gebrauch zu je besonderen Medien geformt werden.
 
   
Klimabilder. Eine Genealogie globaler Bildpolitiken von Klima und Klimawandel
 
 
Birgit Schneider

Berlin: Mattes & Seitz, 2018

Unsere Vorstellungen von Klima und Klimawandel stammen aus Bildern – Bildern, mit denen Wissenschaften ihre Erkenntnisse sichtbar machen. Diese Bilder müssen gedeutet und kritisiert werden, um ihre Aussagekraft und Intentionen offenzulegen. Genau dies unternimmt Birgit Schneider in dieser politisch brisanten medienkritischen Untersuchung, die sie ausgehend von Alexander von Humboldts Wetterwissen zum heutigen Begriff des Klimas führt. Sie untersucht, wie die mit wissenschaftlichen Methoden erhobenen Daten um ihrer Operationalisierbarkeit willen vor allem in Kurven-Grafiken visuell aufbereitet werden. Die Kenntnis dieser und anderer Darstellungsmittel ist nicht zuletzt wichtig, um die Argumentationen derjenigen zu entkräften, die Klimawandel vorsätzlich und fälschlich noch immer als »offene Frage« inszenieren.
 
   
Zeigen und Verbergen. Zum Doppelgestus der digitalen Visual Effects im Hollywood-Kino
 
 
Katrin von Kap-herr

Bielefeld: transcript, 2018

Obwohl heutige Filme kaum mehr ohne Effekte auskommen, gelten digitale Visual Effects häufig als Störfaktor oder bloßes Spektakel. Nur selten werden althergebrachte Diskurse und Vorurteile hinterfragt und Visual Effects oft als lediglich ins Digitale transformierte Effekte gesehen.

Für einen neuen Zugang zu diesem bisher unterrepräsentierten Medienphänomen schlägt Katrin von Kap-herr die Betrachtung der digitalen Visual Effects unter einem Doppelgestus des gleichzeitigen Zeigens und Verbergens vor. Dies lässt eine neue Lesart der Visual Effects zutage treten, welche sich deutlich von den Strategien der analogen Vorgänger absetzt. Die Untersuchung schließt damit eine Lücke für eine deutschsprachige Leserschaft.