Protest – Film – Bewegung. Neue Wege im Dokumentarischen
 
 
Hrsg. v. Hans-Michael Bock, Jan Distelmeyer und Jörg Schöning
(Redaktion: Kay Hoffmann, Erika Wottrich)

edition text + kritik, 2015

In den 1960er und 1970er Jahren entstanden in Deutschland und Europa Protestbewegungen, die in ihrer Aufsässigkeit das gesellschaftliche Klima bestimmten und neue Themen besetzten. Plötzlich wurde der konservative Obrigkeitsstaat grundlegend in Frage gestellt. Auch der Dokumentarfilm veränderte sich inhaltlich, technisch, ästhetisch und konzeptionell. Wurde er vor 1960 überwiegend mit 35mm-Kameras gedreht, revolutionierten handliche 16mm-Kameras mit synchronem Ton die Annäherung an die Wirklichkeit. In den 1970er Jahren entstanden Medienkooperativen und Videogruppen, die dezidiert das Ziel hatten, mit Video als neuem Medium eine Gegenöffentlichkeit zu schaffen.
Internationale FilmhistorikerInnen und VertreterInnen aus der aktiven Szene geben einen Überblick über diese Entwicklungen des Dokumentarfilms, seine theoretischen Ansätze und historischen Hintergründe. Neben den Videogruppen als Schwerpunkt werden u.a. internationale Vorbilder aus Frankreich und Großbritannien, die Rolle des Dokumentarfilms für die Schwulen- und Frauenbewegung sowie die Subversivität des Amateurfilms in der DDR beleuchtet. Der Band entstand in Zusammenarbeit mit dem DFG-Projekt "Geschichte des dokumentarischen Films in Deutschland (1945–2005)“.
 
   
Re-Visionen des Museums? Praktiken der Sichtbarmachung im Feld des Politischen.
 
 
Döring, Daniela / John, Jennifer (Hg.)
FKW // Zeitschrift für Visuelle Kultur und Geschlechterforschung. Heft Nr. 58, 2015

Unter dem Titel „Re-Visionen des Museums? Praktiken der Sichtbarmachung im Feld des Politischen“ befasst sich die 58. Ausgabe der FKW // Zeitschrift für Geschlechterforschung und visuelle Kultur mit institutionellen Rahmungen von Wissen über Kunst und Kultur. In den letzten drei Jahrzehnten wurden insbesondere feministische Perspektiven der Gender-, Queer- und postkolonialen Theorie auf die museale Praxis diskutiert. Sind diese Debatten um die Krise der Repräsentation sowie der damit verknüpften Kritiken an den hegemonialen Wissensordnungen in den Museen angekommen – und wenn ja, wie?
Alle Beiträge stehen online zur Verfügung.
 
   
Reflections into a Thousand Pieces. Videos und Installationen
 
 
Hg. Anne Quirynen

Berlin: Revolver Publishing 2015

Seit Anfang der 1990er Jahre liegt der Fokus von Quirynens Schaffen auf der interdisziplinären Arbeit im Spannungsfeld zwischen Bewegtbild und Körper, Kunst und Wissenschaft sowie Tanz und Musik. Unter Verwendung von digitaler Sound- und Bildmanipulation stellen sie den menschlichen Körper in Bezug auf seine Bewegungen und Dispositive in den Vordergrund. Quirynens Arbeiten sind durch die Zusammenarbeit mit William Forsythe, Enno Poppe und Marcel Beyer u.a. inspiriert und machen die kollektive und interdisziplinäre Arbeit zu einem wesentlichen Aspekt der künstlerischen Praxis.

Berlin 2015, 160 Seiten, ill., 21 x 28 cm, broschiert, Deutsch/Englisch ISBN 978-3-95763-230-2
 
   
Kraft der Alterität
 
 
Hrsg. v. Sternagel, Jörg / Mersch, Dieter / Stertz, Lisa

Bielefeld: transcript Metabasis, 2015

Dieser Band versammelt Texte im Kontext von Sprechen und Handeln, Performativität und Medialität, die Sprache, Stimme, Gesicht, Körper und Geste in sozialen Wirklichkeiten und ästhetischer Praxis verorten sowie Effekte, Affekte und Korrelationen thematisieren: Die ethischen Dimensionen des Performativen entfalten sich in einem ersten Schritt entlang des Zusammenspiels von Wahrnehmen, Tun und Bedeuten, Individuum und Gemeinschaft. Aisthetische Dimensionen des Performativen erfassen in einem weiteren Schritt künstlerische Prozesse, die den Weg für das Ästhetische bereiten.
Die Beiträge durchdenken zudem die Performativitätsdebatte der letzten Jahre und bieten Anknüpfungsmöglichkeiten für zukünftige Forschungsfelder in den Künsten und Medien.
 
   
Internationales Jahrbuch für Medienphilosophie | Heft 1: Einschnitte: Zur Genese und Geltung medienphilosophischer Reflexionen
 
 
Hrsg. v. Mersch, Dieter / Mayer, Michael

Mitglied im redaktionellen Beirat: Krtilova, Katerina / Sternagel, Joerg

Berlin: DE GRUYTER, 2015

Was Medien sind, welche Effekte sie auf das durch sie Hervorgebrachte, Vermittelte oder Dargestellte haben und wie diese Effekte zu beschreiben sind, ist eine der Grundfragen der Medienphilosophie. Eine andere, ebenso grundlegende Frage handelt von den Vokabularien, in denen wir von Medialitäten sprechen, von ihren Genesen und Geltungen, ihren Grenzen und Paradoxien. Medienphilosophie holt so den ausgebliebenen Grundlagendiskurs der Medienwissenschaften nach, fragt nach latenten begrifflichen Vorentscheidungen, nach Paradigmen medientheoretischer Reflexion, nach medialen Epistemologien oder sedimentierten Schichten unbedachter Philosopheme. Das äußerst dynamische Feld der Medienphilosophie bildet so ein kritisches wie produktives Unternehmen, das gleichermaßen in die Kultur- wie Bildwissenschaften, aber auch in die Sprach- oder Technikphilosophie ausgreift.

Das Internationale Jahrbuch für Medienphilosophie versammelt themengebunden Beiträge, präsentiert jeweils einen internationalen Gastbeitrag, bietet eine Relektüre zu klassischen philosophischen Texten unter medienphilosophischer Perspektive und enthält Berichte, manchmal auch Dialoge und Interviews.