Konferenz: Logik und Struktur des Computerspiels
 
 
Von Donnerstag, 5. November, bis Samstag, 7. November 2009 in Potsdam.

Erstmals widmete sich eine Tagung ausdrücklich der Struktur und Logik des Mediums Computerspiel. Die Veranstaltung schloss hiermit an die Zielsetzung des DFG-Forschungsprojekts „Zur Medialität des Computerspiels“ an der Universität Potsdam an, in dem die besonderen Vermittlungsleistungen und Vermittlungsformen digitaler Spiele untersucht werden.

Die Tagung unternahm den Versuch, die bereits vorhandenen - jedoch verstreut diskutierten - Ansätze zu einer eigenständigen und expliziten Computerspielforschung unter den Aspekten der „Medialität“, „Strukturalität“ und „Logik“ (durchaus auch im entscheidungslogischen Sinne) des Computerspiels zusammenzubringen. Hierzu gehörten gleichermaßen Bestrebungen, interaktive Stilmittel von Computerspielen zu analysieren, wie auch deren Softwarearchitektur, das Schnittstellendesign, die besondere Bildräumlichkeit und die Regelhaftigkeit von Computerspielen unter den Bedingungen des technischen Dispositivs. Ein Augenmerk wurde zudem auf die Computerspielkunst als Methode einer reflexiven Medienpraxis gelegt. Hier wurde wesentlich auf die Einsicht gesetzt, dass künstlerische Verfahren auf praktische Weise auf die Enthüllung spezifischer Grenzen und Bedingungen des Computerspiels aufzuheben versuchen, die umgekehrt wiederum für die wissenschaftliche und begriffliche Analyse fruchtbar gemacht werden kann. Insbesondere ist es mittels der Modifikation von Spielen möglich, die herkömmliche Spielepraxis auf die Grundlagen der Medialität digitaler Spiele zu transzendieren.
 
   
Literatur und Film - Neue Perspektiven auf eine alte Konstellation
 
 
Zum Thema "Literatur und Film - Neue Perspektiven auf eine alte Konstellation?" fand am 26. und 27. Februar 2009 eine gemeinsam mit der Princeton University (USA) organisierte eine Tagung an der Universität Potsdam statt, auf der Medienwissenschaftler, Filmwissenschaftler und Germanisten aus ganz Deutschland aktuelle Forschungsergebnisse diskutierten.

Die Frage nach der Verfilmbarkeit von Literatur stand lange Zeit auf der Tagesordnung der in Richtung Medienwissenschaft sich öffnenden Philologien der 1980er Jahre. Dabei ging es insbesondere um Fragen des Wertes und der Wertung. So befassten sich die Wissenschaftler damit, ob der Film durch eine literarische Vorlage an Wert gewinnt oder die Verfilmung das Original trifft. Inzwischen beschäftigen sich die Forscher mit neuen Problemstellungen, etwa welche Transformationen der Medienwechsel mit sich bringt oder mit der These vom neuen Medium, das ein altes immer zum Inhalt hat.
Auf der Tagung erörterten die Wissenschaftler an Film- und Literaturbeispielen, ob der Gedanke an die Verfilmbarkeit von Literatur die Tatsache verdeckt, dass der Film an die Stelle der Literatur getreten ist.

Prof. Dr. Heiko Christian und Prof. Dr. Nikolaus Wegmann
 
   
PhantomGesichter. Eine öffentliche Tagung und Ausstellung zu biometrischen Bildern
 
 
Seit dem 11. September 2001 haben biometrische Technologien weltweit Hochkonjunktur. Obwohl sie an Grenzen, auf Flughäfen und Bahnhöfen sowie in Reisepässen längst selbstverständlich sind, blieben die besonderen Qualitäten biometrischer Bilder der Öffentlichkeit bisher weitgehend verborgen. Falls Debatten zum Thema überhaupt stattfinden, haben sie sich zwischen Befürwortung und Ablehnung der entsprechenden Überwachungstechnologien radikalisiert, wodurch eine kritische Analyse der biometrischen Bilder, ihrer Pragmatik, Logik, Geschichte und Technizität erschwert wurde.
Das ist bedauerlich, denn die Biometrie hat nicht nur eine bemerkenswerte Vorgeschichte, sie stellt ebenfalls ein bildtheoretisch komplexes Problemfeld dar, dem nur ein interdisziplinärer Dialog gerecht werden kann.

Der Studiengang Europäische Medienwissenschaft veranstaltete vom 12. bis zum 14. März 2009 im Schaufenster der FH Potsdam eine öffentliche Tagung und Ausstellung zum Thema biometrische Bilder, mit Referenten aus den Bereichen: Mathematik, Sozial- und Geisteswissenschaften, Alltag und Kunst.
Ein ausführlicher Tagungsbericht ist unter den nebenstehenden Links abrufbar.

Dr. Uli Richtmeyer zusammen mit Studenten der EMW

Ermöglicht wurde diese Tagung durch die Unterstützung von: Volkswagenstiftung, Fritz Thyssen Stiftung, Pro Geisteswissenschaften, Jahr der Mathematik und Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft
 
   
Transatlantische Tagung: Media Theory on the Move. Transatlantic Perspectives on Media and Mediation
 

 
Vom 21.- 23.5.2009 organisierten Prof. Dr. Dieter Mersch (Universität Potsdam) und Prof. Dr. Nikolaus Wegmann (Princeton University) gemeinsam die erste transatlantische Tagung dieser Art, die namhafte deutsche und nordamerikanische Medientheoretiker und Medienwissenschaftler versammelte, und die die beiden unterschiedlichen Kulturen medientheoretischen Denkens miteinander ins Gespräch zu bringen versuchte.

Mit Vorträgen von:

Dieter Mersch (Potsdam), Jay David Bolter (Atlanta), Ludwig Pfeiffer (Bremen), Sybille Krämer (Berlin), Kristóf Nyíri (Budapest), Knut Hickethier (Hamburg), Thomas Y. Levin (Princeton), Peter Bexte (Cologne), Christoph Tholen (Basel), Lorenz Engell (Weimar), Mark Hansen (Durham), Norm Friesen (Kamloops), John Durham Peters (Iowa City), Claus Pias (Vienna), Joachim Paech (Constance), Jeremy Shapiro (New York), Irmela Schneider (Cologne), Hartmut Winkler (Paderborn), Peter Krapp (Irvine), Richard Cavell (Vancouver), Nikolaus Wegmann (Princeton)