Brandenburgisches Zentrum für Medienwissenschaften (ZEM)
 
 
Das Brandenburgische Zentrum für Medienwissenschaften (ZeM) ist eine gemeinsame Forschungseinrichtung aller Brandenburgischen Hochschulen. Die über das ZeM angestrebte Vernetzung innerhalb des Faches sowie in angrenzende Disziplinen hinein soll zu einer neuen Sichtbarkeit der vielfältigen medienwissenschaftlichen Schwerpunkte in Forschung und Lehre führen und zur Profilierung des Landes Brandenburg als Medien- und Wissenschaftsstandort beitragen.

Im Mittelpunkt der Aktivitäten des ZeM stehen die Einrichtung eines strukturierten Angebots von Kolloquien und Workshops für DoktorandInnen, die Ausreichung von Stipendien und Fellowships, die Organisation von internationalen Gastvorträgen und interdisziplinären Ringvorlesungen, Tagungen und Konferenzen sowie die Vorbereitung und Durchführung gemeinsamer Forschungs(verbund)projekte.

Mitglieder der Steuerungsgruppe des ZeM:
Prof. Dr. Heiko Christians, Universität Potsdam
Prof. Dr. Jan Distelmeyer, Fachhochschule Potsdam
Prof. Winfried Gerling, Fachhochschule Potsdam
Prof. Karl-Heinz Himmelmann, BTU Cottbus-Senftenberg
Prof. Stefan Kim, Fachhochschule Brandenburg
Dr. Petra Kuhnau, Europa-Universität Viadrina
Prof. Dr. Christer Petersen, BTU Cottbus-Senftenberg
Prof. Dr. Chris Wahl, Filmuniversität Babelsberg KONRAD WOLF
Prof. Dr. Michael Wedel, Filmuniversität Babelsberg KONRAD WOLF
Prof. Dr. Annette Werberger, Europa-Universität Viadrina
 
   
DFG Graduiertenkolleg 1539 ›Sichtbarkeit und Sichtbarmachung‹ | Öffentliche Ringvorlesung
 
 
04.05.2015 – 06.07.2015 | 18:00 Uhr - 20:00 Uhr | Ringvorlesung | KW Insitute for Contemporary Art, Berlin
FORENSISCHE ÄSTHETIK: INTERDISZIPLINÄRE BETRACHTUNGEN
Matteo Pasquinelli, Marco Siegert, James Frieze, Sybille Krämer, Ralph Rugoff, Andree Korpys/Markus Löffler

Forensische Methoden und Erscheinungsweisen stellen gegenwärtig einen nicht zu übersehenden Trend in Kunst und Kritik dar. Theoretiker/innen sprechen von forensischer Ästhetik und einige gehen sogar so weit, einen »forensischen turn« auszurufen, worunter gemeinhin eine Wende weg vom menschlichen Zeugen hin zur Zeugenschaft von sprechenden Dingen und Orten verstanden wird. Doch was genau ist dieser »forensische turn«? Leben wir tatsächlich in einer forensischen Gegenwart? Was ist mit unseren forensischen Vergangenheiten und Zukünften? Inwiefern verhandelt die forensische Privilegierung von Materialität das Verhältnis von An- und Abwesenheit neu – und zwar speziell unter den Bedingungen einer zunehmend digitalen Gegenwart? Und worin besteht das politische Potential von forensischer Ästhetik als theoretischem Konzept und kritischer Praxis? Die Ringvorlesung bringt internationale Expert/innen aus unterschiedlichen Disziplinen zusammen, um diese und weitere Fragen zu erläutern. Ziel ist es, eine dezidiert interdisziplinäre Perspektive zu eröffnen, die Positionen aus Kunst und Kunstwissenschaft, Kriminologie, Datenforensik, Medienwissenschaft, Philosophie und Theaterwissenschaft einschließt. Angelehnt an die Idee des Forums als öffentlicher Raum der Versammlung und Verhandlung wollen wir an sechs Terminen gemeinsam mit unseren Gästen der Frage nachgehen, inwiefern wir von einem »forensischen turn« sprechen können und welche politischen, wissenschaftlichen und ästhetischen Potentiale, Versprechen und Fallstricke das Konzept beinhaltet. In Anbetracht des Fokus des Graduiertenkollegs sind wir insbesondere daran interessiert auszuloten, inwiefern sich das Konzept einer forensischen Ästhetik als reflexive Methode zur Analyse von Prozessen der Sichtbarmachung und der Konstruktion von Bild- und Blickbeziehungen verstehen und implementieren lässt.

Organisiert und konzipiert von Svea Bräunert, Judith Dobler, Anne Kern, Tobias Schöttler

Das Graduiertenkolleg ›Sichtbarkeit und Sichtbarmachung. Hybride Formen des Bildwissens‹ erforscht zusammen mit der Fachhochschule Potsdam, dem PIK Potsdam und der Freien Universität Berlin Visualisierungsformen in Wissenschaft und Kunst.
 
   
DFG-Graduiertenkolleg 1539 ›Sichtbarkeit und Sichtbarmachung - Hybride Formen des Bildwissens‹
 
 
Das Kolleg Sichtbarkeit und Sichtbarmachung – Hybride Formen des Bildwissens an der Universität Potsdam unter Beteiligung der FH Potsdam und der FU Berlin beschäftigt sich mit Visualisierungsformen in Wissenschaft und Kunst. Es ist interdisziplinär angelegt und vereinigt auf einmalige Weise kognitions- und naturwissenschaftliche Disziplinen mit Kompetenzen aus der Geisteswissenschaft und der künstlerisch-gestalteri­schen Praxis.
 
   
Kartographisches Kolloquium | Kooperation mit DGfK Berlin-Brandenburg
 
 
16.04.2015 | 17:00 - 20:00 | Kartografisches Kolloquium | FHP D 011
Vortrag: 'Mapping Fiction'- Landkarten in der (digitalen) Literatur
Annika Richterich (Maastricht)

Stradano Inferno Website In einem Vortrag an der Accademia Fiorentina demonstrierte Galileo Galilei 1587, dass sich selbst Dantes Inferno vermessen ließ. Mit Hilfe der Vorarbeiten des italienischen Mathematikers Antonio Manetti quantifizierte und rekonstruierte der Universalgelehrte die fiktive Hölle aus Dante Alighieris (Divina) Commedia (14. Jh.). Er berechnete ihre geographische Lage: auf halber Strecke zwischen Marseille und Taschkent, 653 km unterhalb von Jerusalem.

Obgleich es anderen überlassen blieb, Anfang des 20. Jahrhunderts den Begriff der Literaturgeographie zu prägen, kann man Galilei als einen Urheber dieser Subdisziplin der Literaturwissenschaft betrachten. Seine Vermessung geht von der zunächst basalen Einsicht aus, dass jede Narration auf einen geographischen Kontext angewiesen ist: Literatur spielt immer im Raum – dabei kann es sich um gänzlich fiktive Welten wie Thomas Morus’ Utopia (1516) oder fiktionalisierte Geographien handeln.

Diese Prämisse wurde zu Beginn des 21. Jahrhunderts in der digitalen Laienkartographie wiederentdeckt. Insbesondere der sogenannte ‚Map Mashup‘-Trend begünstigte eine Popularisierung kartographisch-literarischer Verknüpfungen im Internet. Nachdem Google Inc. im Juni 2005 die Programmierschnittstelle für Google Maps legal zur Verfügung stellte, entstanden online zahlreiche Kombinationen aus Landkarten und ergänzenden Inhalten. Bilder, Texte, Videos – nahezu jeden digitalisierbaren Content konnte man nun auf den Webkarten lokalisieren und online veröffentlichen.

Der Vortrag von Dr. Annika Richterich (Faculty of Arts & Social Sciences Maastricht University) analysiert aus historischer, theoretischer und empirischer Perspektive dieses Forschungsfeld der Literaturgeographie: (digitale) Landkarten in Prosatexten.

Das Kolloquium ist eine Kooperation des Deutschen Gesellschaft für Kartografie e.V. Sektion Berlin-Brandenburg und dem Studiengang 'Europäische Medienwissenschaft' der Fachhochschule und Universität Potsdam.
 
   
Workshop ›Theories and Practices of Community‹
 
 
27.-31.07.2015 | Workshop | Schloss Reichenow, Brandenburg
Workshop ›Theories and Practices of Community

For a research series on ›Theories and Practices of Community‹, initiated by the University of Potsdam and the University of Haifa, three internal workshops will focus on questions of (1) alterity and socialty, (2) performativity and mediality, as well as (3) ethnicity and historicity.

The first internal workshop, taking place at Schloss Reichenow in Brandenburg, launches the project and welcomes Dr. Alice Lagaay from the University of Bremen as invited guest debater. The second internal workshop will take place at the University of Haifa in November 2015, the third at the University of Potsdam in January and February 2016.

Internal Workshop 1:
»Theories and Practices of Community« – The coming being is whatever being | Das kommende Sein ist das beliebige Sein

Faculty:
PD Dr. Michael Mayer, European Media Studies, University of Potsdam
Dr. Keren Omry, Department of English Language and Literature, University of Haifa
Prof. Yuval Shaked, Department of Music, University of Haifa
Dr. Jörg Sternagel, European Media Studies, University of Potsdam

Guest: 
Dr. Alice Lagaay, Institute of Philosophy, University of Bremen

Coordination:
Sabeth Kerkhoff, European Media Studies, University of Potsdam

Funded by the University of Potsdam, initiative “Schwerpunktregion Israel“, KoUP 2
 
   
ZeM | Gastvortrag
 
 
21.04.2015 | 18.00 Uhr | ZeM Gastvortrag | ZeM
Das Spiel der Übertragung. Über den Metapherdiskurs in den Game Studies
Sebastian Möring (Hong Kong)

Der Vortrag wirft einen kritischen Blick auf den Metapherndiskurs in der internationalen Computerspielforschung (Game Studies) und hinterfragt, warum einige Computerspiele als metaphorisch bezeichnet werden und andere nicht? Handelt es sich um eine Marketingstrategie oder gibt es tatsächlich so etwas wie ein metaphorisches Computerspiel? Bei der Beantwortung dieser Fragen kommen Bezüge zwischen Metapherntheorie, Medienwissenschaft, Philosophie und Game Studies ins Spiel. Nach dem Vortrag ist, wie immer im ZeM, Zeit für ausführliche Diskussionen vorgesehen. 

Sebastian Möring ist Postdoctoral Fellow an der School of Creative Media der City University of Hong Kong und hat am Center for Computer Games Research der IT University of Copenhagen promoviert. Zuvor hatte er in Potsdam sein Studium der Europäischen Medienwissenschaft mit dem Master abgeschlossen.
 
   
ZeM | Medienwissenschaftliches Doktoranden- und Forschungskolloquium
 
 
07.05.2015 | 16:30 | Medienwissenschaftliches Doktoranden- und Forschungskolloquium | ZeM
Das Bild der DDR im Werk des privaten freien Filmherstelles Horst Klein
Dennis Basaldella
Das Promotionsvorhaben setzt sich mit dem Werk des DDR-Filmemachers Horst Klein (1920–1994) auseinander, das im Filmmuseum Potsdam überliefert ist. Ausgehend von Kleins bedeutender professioneller Karriere als Freischaffender, die in der institutionalisierten DDR eine Seltenheit darstellte und den gesamten Zeitraum der SED-Herrschaft umfasste, widmet sich diese Dissertation der Frage: „Welches Bild der DDR entsteht durch das dokumentarische Werk des Filmemachers Horst Klein?“. Ausgehend vom diskursiven Ansatz der „New Cinema History“ analysiert die Arbeit neben dem filmischen Werk auch die Produktions- und Rezeptionskontexte der Filme, um somit auch den sozialen, ökonomischen und kulturellen Faktoren, die miteinander interagieren, Rechnung zu tragen.

Dennis Basaldella M.A., geb. 1982, Medienwissenschaftler und Filmkritiker. Studium der Filmregie in Rom. Nach Tätigkeiten im Bereich der Filmproduktion Bachelor- und Masterstudium der Europäischen Medienwissenschaft an der Universität Potsdam. Während des Studiums forschte er u.a. zum Amateurfilmschaffen von Karl-Heinz Straßburg in der DDR. Seine Masterarbeit über das Internet-Archiv „Wir waren so frei ... Momentaufnahmen 1989/90“ der Deutschen Kinemathek wurde 2013 als beste Masterarbeit des Studiengangs ausgezeichnet. Mitarbeit beim Sichtungsprojekt „Regionale Bilder auf Filmen (1950–1990)“ des Filmmuseums Potsdam. Seit 2014 promoviert er an der Universität Hamburg zur Darstellung der DDR im Werk des privaten freien Filmherstellers Horst Klein.